Wo die Schwalben überwintern

Nigerias Afi Mountain ist der größte Rastplatz für Rauchschwalben in Westafrika – doch Wilderer und Holzfäller gefährden seine artenreichen Regenwälder. Deshalb patrouillieren Eco-Guards durch den Dschungel. Wo der Wald geschädigt wurde, pflanzen die Bewohner der Dörfer junge Bäume.
Eine kurze Geschichte aus dem Regenwald Report

Nigeria: Mit den Regenwald-Kämpfern unterwegs

Eco-Guards beschützen in den Regenwäldern am Afi Mountain den Lebensraum der Gorillas, Aktivisten kämpfen gegen Ananas-Plantagen im Cross River Nationalpark, Ökologen dokumentieren in den Savannen-Wäldern von Taraba den Raubbau am Palisander – Nigerias Umweltschützer streiten auf vielfache Weise für die Natur ihrer Heimat. Eine Reportage über eindrucksvolle Menschen

Eine Reportage aus dem Regenwald Report 2/2017.

Nigeria: The Rosewood Racket

Rosewood logging causes horrific deforestation and destruction in Nigeria’s Taraba state. I traveled to this region in March 2017 and met the people involved in this business.
The Enrironmental Investigation Agency (EIA) published a report called The Rosewood Racket using some of my pictures:

http://rosewoodracket.eia-global.org/

Der Kampf der Bauern in Peru: „Hier war mein Wald“

„In Peru ist ein Kampf um Land entbrannt. Großunternehmen holzen in Amazonien Regenwald ab, um Plantagen für Ölpalmen und Kakao anzulegen. Kleinbauern und Umweltschützer wehren sich.

Der peruanische Bauer Emerson zeigt, wo einst sein Wald stand

Als der Bauer Ahu Gremish Yumbato aus dem dichten Wald tritt, dösen die drei Wachen. Sie schützen ein Werk der Zerstörung. Mächtige Baumstämme türmen sich auf, als hätte ein Orkan sie umhergewirbelt. Sie sind zersplittert, umgeknickt, abgesägt, mit Bulldozern zusammengeschoben. Der Boden ist aufgewühlt von den schweren Maschinen. Holzfäller – 600 sollen es sein – haben ganze Arbeit geleistet. Unvorstellbar, dass hier vor wenigen Wochen noch üppiger, grüner Regenwald stand“, so beginnt meine Reportage aus Peru im neuen Regenwald Report. Weiterlesen

Der Staatsanwalt und die Rebellenführer

Die Situation ist grotesk. In einem Gerichtssaal in Stuttgart sitzen sechs Richter, zwei Staatsanwälte, vier Verteidiger und zwei Angeklagte. Der Zeuge sitzt in Kigali, Ruanda, im Herzen Afrikas. Theogewe N., ein schmächtige Mann, war Funker der Rebellenarmee FDLR, die im Grenzland zwischen Ruanda und dem Kongo marodierte. Ein einfacher Soldat, durch dessen Hand jedoch Befehle von höchster Ebene gingen. Jetzt sagt er gegen die Befehlshaber von damals aus: Ignace Murwanashyaka und Straton Musoni. Die Bundesanwaltschaft klagt sie wegen Kriegsverbrechen an.Ruanda Schädel

Für die Stuttgarter und Badische Zeitung habe ich eine Zwischenbilanz nach mehr als 200 Prozesstagen geschrieben. Der Text wurde vom Journalismusportal reportagen.fm zu den drei lesenswertesten Geschichten der Woche gekürt. Weiterlesen

Brasilien, das Land der Zukunft

Die Fußballweltmeisterschaft 2014, die Olympischen (Sommer)-Spiele 2016: Alle Welt schaut nach Brasilien. Samba und Karneval, schöne Menschen und Drogenbanden, wuchernde Megastädte und bedrohter Regenwald, boomende Wirtschaft und elende Favelas.

Der Schriftsteller Stefan Zweig nannte Brasilien „Land der Zukunft“, böse Zungen behaupten, das Land werde immer das Land der Zukunft sein. Zu groß seien die Probleme, ungenutzt die Potentiale der Nation, die den Anspruch erhebt, eine wirtschaftliche Weltmacht zu werden.

81 Kopie1995 und 1996/97 war ich in Brasilien. Zuerst für ein Projektseminar der Universität Tübingen, dann für meine Diplomarbeit über die Kleinstadt Mirassol d’Oeste. Weiterlesen

Schädelhirntrauma: Retten, was zu retten ist

Auch rund drei Wochen nach seinem Skiunfall liegt Michael Schumacher im Koma. Ob er wieder aufwachen wird, und wann; ob er ganz gesund wird oder mit welchen Beeinträchtigungen er wird leben müssen; all das können seine Ärzte nicht sagen. Bei einem schweren Schädelhirntrauma sind Prognosen schwierig.

Selbstverständlich stand Michael Schumacher in den Tagen nach dem Skiunfall im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch auch die Frage, was ein Schädelhirntrauma ist und welche Chancen Verletzte haben, beschäftigte viele Menschen.

Der Stern hat sich in einer Titelgeschichte mit dem Leben der Sportler-Ikone Michael Schumacher beschäftigt, jedoch nicht ausschließlich. „Retten, was zu retten ist“ war ein Artikel überschrieben, in dem die medizinische Seite des Themas beleuchtet wurde. Weiterlesen

Für Deutschen Reporterpreis nominiert

Der Deutsche Reporterpreis 2013 ist verliehen. Am vergangenen Montag hielten die vorzüglichsten  Printjournalisten Deutschland die schweren Trophäen in Form beidseitig angespitzter Bleistifte in Händen. Unter den 300 Gästen im Berliner Meistersaal war auch ich. Mein Stern-Kollege Kuno Kruse hatte mich eingeladen, weil er mit seiner Reportage  „Schiffbruch“ über den Untergang der Costa Concordia nominiert war. Ein bisschen Glanz strahlte auch auf mich ab.

Gewonnen haben wir leider nicht. Trotzdem: Ein tolles Erlebnis. Nominiert waren auch meine Zeitenspiegel-Kollegen Carsten Stormer und Sascha Montag.Reporterpreis Foto

Für Kunos Text hatte ich vier Überlebende der Havarie aufgestöbert, besucht und interviewt – 17 Absätze schnitzte Kuno daraus, darunter den ersten und letzten der Geschichte. Weiterlesen

Ich habe Crack geraucht

„Yes, I have smoked crack cocaine.“ Torontos Bürgermeister Rob Ford hat gestanden. Allerdings habe er „in one of my drunken stupors“ geraucht. Ford gibt den reuigen Sünder, den Suffkopf, der jedoch kein Süchtiger sei. „To the residents of Toronto, I know I have let you down and I can’t do anything else but apologize and apologize, and I’m so sorry,“ sagt er. Ein Geständnis nach sechs Monaten lügen und leugnen.pic Rob Ford und Crack

Endlich war ein 90 Sekunden lange iPhone-Video aufgetaucht, das Ford mit einem Crackpfeifchen zeigt. Außerdem lallt er in rassistische und schwulenfeindliche Sprüche. Vor Fords Geständnis hatte Polizeichef Bill Blair mitgeteilt, die Polizei sei im Besitz des Filmes. In Polizeiunterlagen wird detailliert dargestellt, wie Fords Freund, Gelegenheitsfahrer und mutmaßlicher Drogendealer Alexander Lisi versucht hat, das Video zu finden – um es verschwinden zu lassen. Auf Fotos ist zu sehen, wie Lisi seinem Boss Päckchen zusteckt. Weiterlesen

Eine Geiselnahme?

Bei einer Leiche hüte man sich davor, sich vorschnell festzulegen, auf welche Weise der Tod herbeigeführt wurde. War es Mord? Totschlag? Gefährliche Körperverletzung? Notwehr? Eine Tat, die völlig abwegig als  „erweiterter Suizid“ bezeichnet wird? Wurde jemand ermordet oder getötet oder kam schlicht ums Leben?

Bei einer Geiselnahme liegen die Dinge anders. Einfacher. Hier der Geiselnehmer, dort die Geisel (nicht Geiselgeber). In Freiburg freilich rätselten 400 Polizisten und der Staatsanwalt auch nach der Tat, was der Täter denn getan hat. Hat er Geiseln genommen. Weiterlesen