Über rittgerott

Environmentalist

Liberia: Ein Land am Scheideweg

Jetzt halte ich den ersten Regenwald Report in Händen, in dem ein Text von mir abgedruckt ist. Eine Geschichte über das westafrikanische Land Liberia, das eine strahlende Zukunft haben könnte, doch dabei ist, seine Reichtümer zu verspielen.

Regenwald Report - Liberia: Ein Land am Scheideweg

Regenwald Report – Liberia: Ein Land am Scheideweg

Rittgerott und Regenwald? Wie kommt’s? Ganz einfach: Seit vier Wochen bin Redakteur bei der Non-Profit-Organisation „Rettet den Regenwald“.

Ich freue mich darauf, über so wichtige Themen wie die sozialen und ökologischen Folgen des Booms von Palmöl, die Gefährdung des Virunga Nationalparks durch die Suche nach Erdöl und die Abholzung des brasilianischen Cerrado für Sojaäcker zu schreiben.  Ich hoffe, dass ich viele Leser dazu bewegen werde, Petitionen zu unterschreiben. Journalismus will ich betreiben, der etwas bewegt.

„Exen“ auf Facebook

„Was mich bewegt“ heißt eine Rubrik im Stern. Am 20.2. durfte ich sie füllen. „Mein Sohn hat vielleicht vergessen was es mit sich bringt, dass er mit mir auf Facebook befreundet ist. Ich kann Einiges von dem sehen, was er seinen Freunden so alles schickt. Meist interessiert es mich nicht. Doch am Wochenende postete er ein Video, auf dem er einen halben Liter Bier „ext“. Er sitzt, leicht verdruckst, auf einem schmuddeligen Sofa im Jugendraum, dankt, trinkt in einem Zug und „nominiert“ drei Freunde

So funktioniert das Spiel nämlich: Jugendliche „nominieren“ einander, ein Bier zu trinken, und filmen sich dabei. „Social beer game“, „Biernominierung“ und „Neknominate“ breiten sich auf Facebook schneller aus als ein Grippevirus. Weiterlesen

Der Staatsanwalt und die Rebellenführer

Die Situation ist grotesk. In einem Gerichtssaal in Stuttgart sitzen sechs Richter, zwei Staatsanwälte, vier Verteidiger und zwei Angeklagte. Der Zeuge sitzt in Kigali, Ruanda, im Herzen Afrikas. Theogewe N., ein schmächtige Mann, war Funker der Rebellenarmee FDLR, die im Grenzland zwischen Ruanda und dem Kongo marodierte. Ein einfacher Soldat, durch dessen Hand jedoch Befehle von höchster Ebene gingen. Jetzt sagt er gegen die Befehlshaber von damals aus: Ignace Murwanashyaka und Straton Musoni. Die Bundesanwaltschaft klagt sie wegen Kriegsverbrechen an.Ruanda Schädel

Für die Stuttgarter und Badische Zeitung habe ich eine Zwischenbilanz nach mehr als 200 Prozesstagen geschrieben. Der Text wurde vom Journalismusportal reportagen.fm zu den drei lesenswertesten Geschichten der Woche gekürt. Weiterlesen

Hells Angels: Erst Traumhochzeit, jetzt Knast

Der Reutlinger „Präsident“ der Hells Angels muss wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung vier Jahre in den Knast. Ingo D. hat nach Überzeugung der Richter des Tübinger Landgerichts einem Kneipenwirt androht, ihm mit einem Hammer den Schädel einzuschlagen. Hintergrund war, dass der Wirt einen Freund Ds im Streit schwer verletzt haben soll.

Im Juni 2012 hatte sich Ingo D. von einer ganz anderen Seite gezeigt. Bei strahlend blauem Himmel führte er seine Freundin zum Traualtar. 450 Angels aus aller Welt priesen in der evangelischen Marienkirche Gott. Wie artige Chorknaben sangen sie von seiner Liebe, die Orgel spielte „Geh aus, mein Herz“. (Hier ist meine kleine Geschichte darüber.)

Schon damals stach die Doppelköpfigkeit der Hells Angels ins Auge: Am Tag nach der Hochzeitsfeier standen zwei der mutmaßlichen Gäste vor Gericht. Der Vorwurf: Versuchter Totschlag.

Brasilien, das Land der Zukunft

Die Fußballweltmeisterschaft 2014, die Olympischen (Sommer)-Spiele 2016: Alle Welt schaut nach Brasilien. Samba und Karneval, schöne Menschen und Drogenbanden, wuchernde Megastädte und bedrohter Regenwald, boomende Wirtschaft und elende Favelas.

Der Schriftsteller Stefan Zweig nannte Brasilien „Land der Zukunft“, böse Zungen behaupten, das Land werde immer das Land der Zukunft sein. Zu groß seien die Probleme, ungenutzt die Potentiale der Nation, die den Anspruch erhebt, eine wirtschaftliche Weltmacht zu werden.

81 Kopie1995 und 1996/97 war ich in Brasilien. Zuerst für ein Projektseminar der Universität Tübingen, dann für meine Diplomarbeit über die Kleinstadt Mirassol d’Oeste. Weiterlesen

Tage im Koma

Der Stern beschäftigt sich erneut mit dem Thema Schädelverletzungen. „Tage im Koma“ ist der Artikel überschrieben. Sechs Männer und Frauen berichten, wie sie es erlebt haben, aus dem Koma aufzuwachen, und wie sie sich ins Leben zurückgekämpft haben.

Hanno Wellmann (39) ist einer von ihnen. 1998 wurde er von einem Auto überfahren und lag sechs Wochen im Koma. Heute lebt er im DRK-Pflegeheim in Sindelfingen und sitzt im Rollstuhl. Seine Hände sind spastisch verrenkt. Sprechen macht ihm Mühe, manche Worte sind nur bei genauem Hinhören zu verstehen. Mit viel Mut und Kraft hat er mir von seinem Schicksal erzählt. (Stern 5/2014, Seite 79) Weiterlesen

Schädelhirntrauma: Retten, was zu retten ist

Auch rund drei Wochen nach seinem Skiunfall liegt Michael Schumacher im Koma. Ob er wieder aufwachen wird, und wann; ob er ganz gesund wird oder mit welchen Beeinträchtigungen er wird leben müssen; all das können seine Ärzte nicht sagen. Bei einem schweren Schädelhirntrauma sind Prognosen schwierig.

Selbstverständlich stand Michael Schumacher in den Tagen nach dem Skiunfall im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch auch die Frage, was ein Schädelhirntrauma ist und welche Chancen Verletzte haben, beschäftigte viele Menschen.

Der Stern hat sich in einer Titelgeschichte mit dem Leben der Sportler-Ikone Michael Schumacher beschäftigt, jedoch nicht ausschließlich. „Retten, was zu retten ist“ war ein Artikel überschrieben, in dem die medizinische Seite des Themas beleuchtet wurde. Weiterlesen

Was macht eigentlich? Pfarrer Mignon

Pfarrer Alfred Mignon weiß sicherlich, dass ihn manche Leute für einen komischen Kauz halten. Weltfremd, irgendwie sonderbar beseelt, entrückt. Dazu ein Märchenonkel mit Rauschebart. Was soll man von einem Mann halten, der 125.000 Euro gewinnt – und verschenkt. Fröhlich jauchzend gewissermaßen.

Dort nämlich, bei Jauch, hat Mignon 2011 das Geld erspielt. Er handle jedoch lediglich als „Geldbote“, sagt der Gottesmann. Er sei nämlich mit dem einzigen Ziel bei „Wer wird Millionär“ angetreten, Geld für einen überschuldeten Freund zu ergattern.Mignon2Im aktuellen Stern (2/2014) beantwortet Alfred Mignon meine Fragen, was er denn eigentlich mache. Weiterlesen

Für Deutschen Reporterpreis nominiert

Der Deutsche Reporterpreis 2013 ist verliehen. Am vergangenen Montag hielten die vorzüglichsten  Printjournalisten Deutschland die schweren Trophäen in Form beidseitig angespitzter Bleistifte in Händen. Unter den 300 Gästen im Berliner Meistersaal war auch ich. Mein Stern-Kollege Kuno Kruse hatte mich eingeladen, weil er mit seiner Reportage  „Schiffbruch“ über den Untergang der Costa Concordia nominiert war. Ein bisschen Glanz strahlte auch auf mich ab.

Gewonnen haben wir leider nicht. Trotzdem: Ein tolles Erlebnis. Nominiert waren auch meine Zeitenspiegel-Kollegen Carsten Stormer und Sascha Montag.Reporterpreis Foto

Für Kunos Text hatte ich vier Überlebende der Havarie aufgestöbert, besucht und interviewt – 17 Absätze schnitzte Kuno daraus, darunter den ersten und letzten der Geschichte. Weiterlesen

Ich habe Crack geraucht

„Yes, I have smoked crack cocaine.“ Torontos Bürgermeister Rob Ford hat gestanden. Allerdings habe er „in one of my drunken stupors“ geraucht. Ford gibt den reuigen Sünder, den Suffkopf, der jedoch kein Süchtiger sei. „To the residents of Toronto, I know I have let you down and I can’t do anything else but apologize and apologize, and I’m so sorry,“ sagt er. Ein Geständnis nach sechs Monaten lügen und leugnen.pic Rob Ford und Crack

Endlich war ein 90 Sekunden lange iPhone-Video aufgetaucht, das Ford mit einem Crackpfeifchen zeigt. Außerdem lallt er in rassistische und schwulenfeindliche Sprüche. Vor Fords Geständnis hatte Polizeichef Bill Blair mitgeteilt, die Polizei sei im Besitz des Filmes. In Polizeiunterlagen wird detailliert dargestellt, wie Fords Freund, Gelegenheitsfahrer und mutmaßlicher Drogendealer Alexander Lisi versucht hat, das Video zu finden – um es verschwinden zu lassen. Auf Fotos ist zu sehen, wie Lisi seinem Boss Päckchen zusteckt. Weiterlesen